1. Station: 3 Tage Sydney
Lange,
lange ist es her. Aber hier bin ich wieder, um euch von meiner Zeit
in Australien zu berichten. Ich weiß, es hat eine Weile gedauert,
bis es zu diesem Blogpost kam, aber ich hatte nie die nötige zeit
und Energie dazu, mich hinzusetzen und alles niederzuschreiben, und
je mehr Zeit verging desto mehr scheute ich mich davor, weil ich
wusste, dass es lange dauern würde, alles aufzuarbeiten.
Aber
gut, es gibt ja einen Grund, weswegen ich mit dem Bloggen angefangen
habe, deswegen habe ich auch einen Grund, damit weiterzumachen.
Deswegen
jetzt, und nur hier, exklusiv: Ankunft und erste Tage in Sydney.
Viel
Spaß beim Lesen!
Der
Abscheide fiel mir schwer, aber nicht so schwer wie ich gedacht
hatte. Das tolle an solch einer Reise ist ja, dass man wiederkommt.
Alles, was man also zurücklässt ist nicht für immer weg. Ich
denke, meistens lernt man die Dinge auch noch besser wertzuschätzen,
wenn man eine Weile auf sie verzichten muss.
Ich
verabschiedete mich also von meinem Auto, meinem Bett, meinem Kater
und meiner Familie. Alles, was ich jetzt noch hatte waren die paar
Stunden Autofahrt mit meinen Eltern und meiner Schwester, und
natürlich mein Rucksack samt Inhalt. Und meine Güte, hatte ich
Bammel davor, irgendetwas wichtiges vergessen zu haben...!
Mein
Flug sollte am frühen Nachmittag gegen, wir fuhren also am Morgen
los um dann pünktlich am Frankfurter Flughafen zu sein. Dort
angekommen musste dann erstmal ein Parkplatz, dann der Schalter und
dann eine Einwickelstation gefundenw erden. Ich habe nämlich meinen
Rucksack in Frischhaltefolie einwickeln lassen. Das stellte sich
hinterher als großer Fehler heraus, denn wo war meine Schwere, mit
der ich die 50 Lagen Folie durchschneiden wollte?! Richtig, im
Rucksack.
Als
dann die Tickets geholt, mein Rucksack gewogen (18 Kilo) und meine
Mitreisenden gefunden waren ging es dann schon mal in Richtung
Passkontrolle. Dort wurde sich dann ausgibig und mit letzten
gemeinsamen Fotos verabschiedet.
Der
Mann, der unsere Pässe kontrollierte, sah zu meinem großen
Vergnügen aus wie Leonardo DiCaprio, was aber irgendwie nur ich
erkannte. Danach ging es weiter durch diesen und jeden Gang, nach
rechts, nach links, durch die Sicherheitskontrolle, in der ich meine
Schuhe, dicke Wanderschuhe, von oben bis unten mit Schnürung,
ausziehen musste, Rolltreppen rauf und runter, und dann, endlich,
standen wir an der Stelle, von wo in einigen Minuten unser Flugzeug
losfliegen sollte. Ich, mit absolut nicht vorhandener Flugerfahrung,
fand es ganz besonder spannend, ins Flugzeug zu steigen und meinen
Platz zu suchen. Ich habe dann allerdnings schnell festgestellt, dass
ich mich zu früh gefreut hatte. So etwas wie Beinfreiheit gibt es in
der Econemy Class nämlich nicht. Aber wer braucht auf einen 22
Stunden Flug schon Beinfreiheit?! Immerhin hatten wir Decken und ein
Kopfkissen.
Meine
Hauptintention war es gewesen, den größten Teil des Flugs zu
schlafen, weswegen ich die letzte Nacht zu Hause durchgemacht hatte.
Und wieviel habe ich geschlafen? Gar nicht...
Immer
gab es irgendetwas, was davon abgehalten hat, auch wenn ich im
nachhinein beim besten Willen nicht sagen kann, was genau das war.
Kurze Zeit nach dem Abflug gab es dann auch schon Essen. Für mich
als Vegetarier eine Gemüselasagne, 20 Minuten bevor alle anderen ihr
Essen bekamen. Ich hatte viele Horrorgeschichten über Flugzeugessen
gehört, war deswegen umso überrraschter, dass meine Lasagne
wirklich ausgesprochen lecker war, fast so gut wie zu Hause – tut
mir leid, Mama. Hunger hatte allerdings nicht so viel.
Scheinbar
endlose Stunden später landeten wir dann in Hongkong. Und was war
das erste, was uns begrüßte, als wir aus dem Flugzeug ausstiegen?
Der nur allzu vertraute Regen. Aber gut, hier wollte ich ja nicht
bleiben, also konnte es ruhig noch regnen.
Wir
hatten dann, nach 11 Stunden im Flieger, 2 Stunden Zeit, um uns ein
wenig die Beine zu vertreten und ähnliches. Viel gemacht haben wir
in dieser Zeit jedoch nicht. Das Spektakulärste war mit hoher
Wahrschenlichkeit das Zähneputzen – sehr angenehm, muss ich sagen.
Auf
dem zweiten Teil der Strecke, 9 Stunden von hongkong nach Sydney, war
das Flugzeug so leer, dass wir uns die Plätze frei aussuchen
konnten. Teilweise lagen wir dann auf den kompletten Sitzreihen und
genossen die waagerechte Position, eine angenehme Abwechslung. Ich
muss auch ehrlich zugeben, dass sich einige Horrorgeschichten dann
doch bewahrheitet haben, was das Essen angeht. Morgends zum Frühstück
Kartoffeln mit Spinat oder asiatische Nudeln zu essen erscheint mir
dann doch ein wenig merkwürdig.
Kurz
vor der Landung haben wir noch atemberaubend schöne Bilder gemacht.
Wir
landeten in Sydney um ca 21:30 Uhr Ortszeit. Dann musste natürlich
erstmal richtig eingereist und anschließend der Rucksack geholt
werden, der ohne Henkel und Gurte – die waren durch die Folie ja
alle zugeschnürrt – ziemlich, zieeemlich schwer zu tragen war. Und
von Männern ist in solchen Sitationen keine Hilfe zu erwarten.
Kurz
vor dem Ausgang des recht kleinen, ich war ganz erstaunt, Flughafens
wurden wir dann abgeholt, zu unserem Shuttle geleitet und ins Wake Up
Hostel gefahren. 3 Übernachtungen in eben diesem waren für uns
kostenlos, niemand hätte es sich sonst leisten können, da das Wake
Up das angeblich beste, aber auch teuerste Hostel in Sydney ist. Dort
checkten wir ein, es ging aufs Zimmer und huch, das war ja noch leer,
ich war die Einzige. Aber wieder zu früh gefreut. 1. weil mein
Rucksack ja immer noch in Folie gepackt war, ich an meine Schere
nicht dran kam und niemnand da war den ich fragen konnte, und 2. weil
das Zimmer komplett voll war, als ich es das nächste mal betrat.
Aber gut, so ist nunmal das Hostelleben. An diesem Abend habe ich
nicht mehr viel gemacht. Nachdem ich meinen Rucksack von seiner
Verpackung befreit hatte – endlich – musste ich nach meinen
Waschsachen kramen. Die habe ich nämlich zusammen mit meiner Mutter,
Danke nochmal an dieser Stelle, nach ganz unten (!!) gepackt.
Ebenfalls nicht die intelligenteste Entscheindung, aber gut, man
lernt dazu. Beim Packen waren wir nämlich froh, dass überhaupt
alles reingepasst hat.
Nach
einer angenehmen Dusche ging es dann in frischen Klamotten endlich
ins Bett, es war dann nämlich tatsächlich schon nach Mitternacht
und ich bin sehr müde, wenn auch ein wenig rastlos gewesen.
Ich
wusste ja schon, dass ich am Ende der Woche mit einer gewissen
Caroline auf eine Farm fliegen würde – ein Post dazu folgt. Caro
und ich wollten uns eigentlich am Frankfurter Flughafen schon
treffen, allerdings ging mein Flug zwei Stunden eher, weswegen wir
uns dann doch verpasst hatten. Da wir uns noch nie vorher gesehen
hatten, hatten wir uns uns gegenseitig beschrieben. Ihre Beschreibung
lautete „kleines, verwirrtes, blondes Mädchen mit einem blauen
Pulli und Lederjacke“. Ich rechnete mit einer Person mit einer
Größe von um die 1,60 m, und war umso erstaunter als dann im
Hostel, ich schon im Pyjama, so um halb eins ein laufender Meter vor
mir stand – die Beschreibung war also sehr genau. Letzendlich
stellte sich heraus, dass es nicht 1,60 m sondern 1,50 m waren.
Wir
haben uns dann noch einige Minuten unterhalten und sind anschließend
beide ins Bett gegangen. Da meine Zimergenossen alles andere als
leise waren und auch das Licht noch eine ganze Weile an war kamen
dann zum ersten, aber nicht zum letzten mal Ohrstöpsel und
Schlafmaske, die ich in weiser Voraussicht mitgenommen hatte, zum
Einsatz.
Am
nächsten Morgen trafen wir uns mit mehreren zum Frühstück. Es gab
nichts besonderes, nur ein wenig Müsli. Jetzt musste erstmal
eingekauft werden, um für alle (wir und weitere Mitreisende) am
Abend zu kochen. Danach machten wir uns auf zum AIFS Büro, um dort
einige Sachen in Erfahrung zu bringen, und haben dann auch direkt das
kostenlose W Lan genutzt, um ein wenig Kontakt mit unserer Familie zu
haben und nach Unterkünften zu schauen. Wir verbrachten dort eine
ganze Weile – wie doch die Zeit verfliegt – und sind dann aber
noch ein wenig die Stadt erkunden gegangen. Das Ziel war die Harbour
Bridge und das Opera House. Beides fanden wir dann bei beginnendem
Sonnenuntergang vor und es sind einige schöne Fotos entstanden.
Nach
der ersten, ein wenig verwirrenden Zugfahrt zurück zum Hostel wurde
dann gekocht – es gab Kartoffeln mit Quark – und zusammen
gegessen.
Weil
wir nach den wenigen Stunden Schlaf und den ganzen neuen Eindrücken
dann doch relativ schnell müde waren, gingen wir dann, nach dem
Essen, recht schnell ins Bett.
Am
nächsten Tag, nach dem Frühstück, stand eine von AIFS organisirte
Orientation statt. Dort wurden uns Tipps zur Jobsuche und anderen
Dingen gegeben, wir verbrachten hier fast den ganzen Tag. Danach
registrierten wir uns noch für eine Tax File Number, die man
aufgrund der Steuern braucht. Am Abend machten wir dann nur noch
einen Spaziergang, kochten und dann mussten auch schon wieder die
Sachen zusammengepackt werden. Denn am nächten Tag sollte es für
Caro und mich weiter auf die Farm gehen.
Letztendlich
hatten wir zwar nur wenige, aber sehr schöne Tage in Sydney,
besonders da das Wetter ein Traum war, nicht zu heiß und nicht zu
kalt. Wir werden auch nochmal wieder kommen, denn Sydney ist der
Endpunkt unserer gemeinsamen Australienreise. All das, was wir auf
der Farm erlebt haben, werde ich in einem weiteren Post erzählen,
der Aufenthalt dort war nämlich der krasse Gegensatz zu dem
Großstadtleben in Sydney. Abgesehen davon sind uns dort einige
lustige Dinge passiert.
Für
alle, die es interessiert, Caro schreibt auch einen Blog. Wer
Interesse hat kann ja auch da mal vorbei schauen unter
www.carolineindownunder.blogspot.com.
Sie würde sich sicher freuen!
Soviel
erstmal von mir. Mehr gibt es (hoffentlich) in Kürze.
Ich freue mich sehr über Kommentare, wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, oder einfach nur, so wie ich, gerne mal euren Senf dazu geben wollt!
Alles
Liebe und viele Grüße nach Deutschland, aber auch an alle anderen
Reisenden,
Lea
Huhu Lea,
AntwortenLöschenoh das hat bestimmt viel Spaß gemacht!
Freut mich, wenn Ihr tolles Wetter hattet!
Sydney ist so eine tolle Stadt,
sollte ich auch mal besuchen.
Lieeb Grüße Alina